Außerhalb des kleinen Ortes Sülzhayn (ca. 1000 Einwohner) bei Bad Sachsa liegt die verlassene Heilanstalt „Sanatorium Dr. Kremser“ hoch oben in den Bergen.
Um die verlassene Klinik zu erreichen, verlässt man den Ort Sülzhayn und fährt langsam einen immer schmaler werdenden Waldweg hinauf. Je weiter sich der Weg nach oben schlängelt, umso dichter wird der Pflanzenwuchs. Einst schien dies ein idyllischer Ort fernab jeglicher Zivilisation zu sein, doch je weiter man sich seine Bahnen durch den immer schmaler werdenden Gebirgspfad schlägt, umso mehr beschleicht einen das Gefühl von Grusel.
Man spürt, das das was umschlossen von den Bergen des Südharzes vor einem liegt, eine lange Geschichte gezeichnet von Leid, Krieg und persönlichen Schicksalen birgt. Eröffnet wurde die Heilanstalt am 17.1.1898.
Der eigene Pulsschlag erhöht sich leicht, sobald man den letzten Abschnitt des einsamen schmalen Waldweges hoch fährt. Die Lampen-köpfe der einstigen Straßenbeleuchtung hängen herab wie abgeschlagen. Äste greifen nach dem Auto. Das beklemmende Gefühl der Zombie Apokalypse bestätigt sich. Plötzlich taucht die erste Ruine des Sanatoriums auf.
Es ist absolut still, kein Vogel ist zu hören. Geht man langsam in die herunter gekommene Ruine mit Wänden aus Backsteinen, begleitet einen die ständige Angst, etwas könnte plötzlich aus dem Dunkeln auftauchen. Lediglich vom Geräusch der eigenen Schritte begleitet. Je weiter man in das verlassene Innere des Sanatoriums kommt, umso mehr gibt das Gebäude langsam seine Geschichte preis. Blaue Fliesen in Gemeinschaftsbädern, eingestürzte Decken in ehemaligen Krankenzimmer. Reste vom Linoleum, von Wasser und Feuer eingestürzte Decken. Löcher neben massiven Stahlträgern eröffnen den Blick in die obere Etage.
Die Geister längst vergangener Tage scheinen im Nebel aufzutauchen. Hagere männliche Gestalten mit furchigen Gesichert und Körpern umhüllt von halboffenen Krankenhauslaibchen, wie man sie bei Operationen trägt. Über die Gänge schlurfend schieben sie ihre klapprigen Infusionsständer. Die Seelen der im Sanatorium Dr. Kremser behandelten lungenkranken Bergläute scheinen noch keine Ruhe gefunden zu haben. Im Kellergeschoss hängen in gefliesten Räumen alte Apparate zur Diagnostik an seidenen Metallfäden von der Decke. Blutige Spritzen liegen verteilt auf dem staubigen Boden. Vermutlich Überreste von Halloween, dort von Adrenalin Junkies diverser Subkulturen absichtlich platziert. Einer der mit Bauschutt übersäten Gänge, führt direkt zum Fahrstuhl. Ein tiefer dunkler Schacht, welcher inzwischen mit Müll gefüllt ist und schon Todesopfer forderte. Nichtsdestotrotz zieht diese Mystische Klinik Ruine ständig neue Abenteuer schaulustige Touristen an. Ein Lost Place von dessen Besuch, aufgrund der Baufälligkeit, dringend abzuraten ist!
